Der Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt im Landkreis Freudenstadt hat, in Kooperation mit dem Freudenstädter Krankenhaus und der Gewaltambulanz des Uniklinikums Heidelberg, die Verfahrensunabhängige Spurensicherung im Landkreis auf neue Wege gebracht.
Opfer von sexualisierter Gewalt befinden sich in einer psychischen und körperlichen Ausnahmesituation. In solch einer Situation ist es schwierig, Entscheidungen zu treffen. Hierzu gehört auch die Entscheidung für oder gegen eine Anzeige. Die Verfahrensunabhängige Spurensicherung bietet Opfern von sexualisierter Gewalt die Möglichkeit, Spuren unabhängig von einer Anzeige sichern zu lassen.
Betroffene können sich rund um die Uhr an das Krankenhaus Freudenstadt wenden, die Untersuchung und Spurensicherung findet vor Ort in Freudenstadt durch Expert*innen der Gewaltambulanz Heidelberg statt. Die Spuren werden ein Jahr, auf Antrag auch länger, in der Gewaltambulanz Heidelberg sicher aufbewahrt. Das gibt Betroffenen Zeit, sich in Ruhe zu überlegen, ob sie eine Anzeige erstatten wollen oder nicht. Durch die gesicherten Beweise (z.B. DNA- Spuren oder nachgewiesene KO-Tropfen) kann ggf. die Tatperson (auch noch später) gefasst und rechtlich belangt werden.
Betroffenen wird empfohlen, möglichst schnell nach der Tat und ohne zu duschen das Krankenhaus aufsuchen. So ist sichergestellt, dass möglichst viele Spuren gesichert werden können. Mehr Informationen, auch zum Beratungsangebot der beteiligten Stellen, gibt es unter:
https://familien-app-freudenstadt.de/artikel/hilfreiche-informationen-6…;
Informationsflyer mit Beratungsmöglichkeiten: